1. Baseball-Bundesliga

Strikeout-Rekordhalter: Ryan Bollinger brach in der Saison 2017 mit 178 K’s den Bestwert von Nick Renault (164/Solingen Alligators, 2013)  (Foto: Walter Keller, www.catchthefever.de)

Einen alten Bekannten begrüßten die München-Haar Disciples zum Saisonstart im Ballpark Eglfing. Mit der Rückkehr von Ryan Bollinger gelang den Oberbayern ein echter Coup. Sieben Jahre nach seiner Fabelsaison, die dem US-Amerikaner nicht zuletzt einen Vertrag bei den New York Yankees eingebracht hatte, kehrte der heute 33-Jährige in die bayerische Landeshauptstadt zurück. Und der Linkshänder machte da weiter, wo er damals aufgehört hatte. Zwar konnte der groß gewachsene Werfer nicht ganz an die Traum-Darbietungen aus seiner Prime anknüpfen, dennoch bewies Bollinger, dass er noch immer ein Topmann ist. Mit 115 Strikeouts verbuchte der Starting Pitcher die meisten in der Südstaffel. Niemand absolvierte in 2024 so viele Innings wie Bollinger (94.1). Dabei brachte es der US-Boy auf neun Wins – ebenfalls Ligaspitze – und führte die Disciples mit sechs Complete Games zurück ins Viertelfinale. Zum zweiten Mal nach 2017 verleiht die Redaktion von baseball-bundesliga.de Ryan Bollinger nun den Award des Best Pitcher Süd.

Mit der Empfehlung von 178 Strikeouts im Gepäck verließ Bollinger seinerzeit die München-Haar Disciples in Richtung Australien. Der Bundesliga-Rekord aus der Saison 2017 hat noch heute Bestand. Hinter Bollinger liegen indes bewegte Jahre. Über die Brisbane Bandits, wo Bollinger unter anderem zusammen mit Deutschlands MLB-Pionier Donald Lutz auflief, schaffte der Werfer den Sprung zu den Yankees. Ein paar Monate später folgte der Callup in die Major League. Das Happy End in dieser schier unglaublichen Cinderella Story blieb Bollinger allerdings verwehrt. Das Debüt in der besten Baseball-Liga der Welt vor Augen, wurde der in Minnesota geborene Bollinger kurz darauf ohne Einsatz wieder nach unten geschickt. Es begann eine schwere Zeit.

Zwei Jahre in China und ein erneutes Engagement in Australien führten Bollinger schließlich zurück in die Bundesliga. Mit offenen Armen wurde der Star-Werfer in München empfangen. Und der 33-Jährige lieferte. Als spielender Pitching Coach führte Bollinger die Disciples in die Playoffs. In 13 Starts verließ Bollinger neunmal den Mound als Sieger. Nur Regensburgs Joe Cedano de Leon erreichte ebenfalls diesen Wert. Hinzu kam ein Save. Mit einem Earned Run Average von 2.10 belegte Bollinger am Ende Rang fünf. Keiner seiner Kontrahenten agierte jedoch in einer derart hohen Frequenz wie der Wahl-Münchener. Knapp 13 Innings mehr als der Zweite in der Reihenfolge – Stuttgarts Yaferson Gomez – stand Bollinger auf dem Werferhügel. Neunmal verbuchte Bollinger mindestens neun Strikeouts und war damit der Sieggarant im zweiten Spiel für die „Jünger“. Zum vierten Mal erhält somit ein Spieler der Disciples (Nick Renault, Bollinger, Michael Click) die Auszeichnung zum besten Werfer der Saison.